Von Spandau bis zur Insel Imchen

Über fünf Seen kannst Du fahren

Nach dem Einsetzen paddelt man in Richtung Schleuse Spandau. Sofern man keine Lust auf Warten auf die Schleusung hat, kann man sein Kanu auch umtragen bzw. in der Schleuse Spandau ganz komfortabel eine Lore nutzen. Tatsächlich macht es wenig Mühe, die Lore unter das Kanu zu bugsieren und das ganze Gefährt über den kleinen Hügel auf die andere Seite zu ziehen. Gleich hinter der Schleuse sieht man einen Zufluss – die Spree, die hier als Spree und Ruhlebener Altarm in die Havel mündeen.

Die Untere Havel Wasserstraße hat hier ihren „Kilometer Null“!

Zur Rechten liegt die Altstadt Spandau mit der Promenade ‚Am Lindenufer‘ und weithin sichtbar die St. Nikolai Kirche.

Man passiert hier die Charlottenbrücke, früher Stresowbrücke genannt. Sie befindet sich an einer der ältesten belegten Havelüberquerungen in Spandau. Der Name Stresow kommt wahrscheinlich aus dem Slawischen und bedeutet gesicherter Flussübergang. Schon Anfang des 15. Jahrhunderts soll es an diesem Ort eine Holzbrücke gegeben haben. 1772 wurde sie auf höchsten Befehl zur Hauptverbindung nach Berlin. Aus militärischen Gründen sollte der weiter nördlich gelegene Weg, der an der Zitadelle vorbeiführt, nicht mehr genutzt werden. Ein Brückenwächter hatte an der Klappbrücke dafür zu sorgen, dass jederzeit der Schiffsverkehr passieren konnte. Das klappte allerdings nicht immer. In den Jahren 1926 bis 1929 wurde dort, wo früher die alte Holzbrücke stand, die heutige 76 Meter lange Brückenkonstruktion errichtet. Ende April 1945, in den allerletzten Kriegstagen, gab es sinnlose und zugleich verlustreiche Kämpfe um die Charlottenbrücke. (Quelle: spandau-tourist-info.de)

Hinter der Charlottenbrücke springt ein altes Ziegelbauwerk am Mühlengraben, dem alten Stadtgraben Spandaus, ins Auge: das Batardeau, auch Bär genannt. Es wurde im Jahre 1843 errichtet, um den Wasserstand im Festungsgraben und im Mühlengraben zu regulieren und so einem potenziellen Feind den Angriff zu erschweren. (Quelle: spandau-tourist-info.de)

Gleich dahinter der Stabholzgarten.
3 Brücken weiter paddelt man vorbei an den Tiefenwerder Wiesen (linke Uferseite), lässt die Zufahrt zum Griebnitzsee rechts liegen und gelangt in den Pichelssee.

Bootsstände, ein Kanuverleih und ein Biergarten lassen einen überlegen, ob man nicht das erste Mal pausieren sollte. In der Sunset Marina könnte man sogar in einem der „tiny houses“ übernachten, Haus Lago mit direktem Blick auf die Marina, doch dazu ist es wahrlich noch zu früh. Auch ein sehr schönes Hausboot könnte man dort mieten. ..ein anderes Mal vielleicht! Also doch eher ins Nevio’s und auf Liegstühlen direkt aufs Wasser schauen und entspannen.

In Blickrichtung fällt der Turm des DLRG-Landesverbandes ins Auge.

Gleich hinter dem Pichelssee öffnet sich die Havel und man ist auf der sog. „Seenhavel“ angekommen: von nun an bis zum Ziel ist die Havel eine Seenkette. Zur Rechten die „Scharfe Lanke“ und zur Linken der „Stößensee“. Markenzeichen: unendlich viele Yachtclub und alles voller Boote.

Je nach Lust und Laune kann man noch eine Abstecher in die Scharfe Lanke machen, ansonsten wendet man sich gleich dem Gatower Ufer zu und an erster Stelle die schon restaurierte Marina Lanke, die immer einen Blick, wenn nicht sogar einen Halt im eigenen Café wert ist.

Es folgen die große und die kleine Badewiese und auch der Campingplatz Breitehorn und bis zur Insel Imchem folgen die eine oder andere Sehenswürdigkeit wie gleich zu Beginn die auffällige Villa Lemm. Die Villa Lemm gilt als eines der schönsten und bedeutendsten großbürgerlichen Anwesen Berlins und war von 1945 bis 1990 die Residenz des britischen Stadtkommandanten. Das villenartige Landhaus ist in einen großzügig angelegten 24.000 Quadratmeter einnehmenden Garten, der sich zum westlichen Havelufer erstreckt, eingebettet.

Das Ziel ist zwar erst die Insel Imchen, doch sollte jemand eine Mehrtagestor planen ist das städtische Wassersportheim direkt hinter der Villa Lemm auch ein guter und preiswerter Übernachtungstip. Danach paddelt man zuerst an der kleinen Badewiese und dann an der großen Badewiese entlang. Beides Gelegenheit das Kanu unter Rücksichtnahme auf die Badegäste an Land zu ziehen und sich eine Runde Badevergnügen zu gönnen. An der großen Badewiese befindet sich eine DLRG Rettungsstelle und wie immer auch eine öffentliche Toilette.

Weiter geht’s, vorbei am deutsch-Britischen Yachtclub und dem wunderschönen Gutspark Neukladow und man erreicht den Kladower Promenadenhafen mit zahlreichen Gaststätten, zum Teil mit eigenen Bootsanlegern.
Und gleich gegenüber liegt die Insel Imchen.

Ein- und evtl. auch Ausstieg
Spandauer Havelpromenade
Wasserstadt/Spandauer Seebrücke 
13599 Berlin 

GPS-Daten:
52.554998
13.223461

Sehenswertes in der Umgebung

  • Marina Lanke
  • Villa Lemm
  • Gutshof Neukladow
  • Spandauer Promenadenhafen

Strecke
13 km in eine Richtung

Dauer 
3,5 Stunden

Schwierigkeit
Bei schönem Wetter auch für Anfänger geeignet, Ausdauer muss man jedoch haben.

Übernachtung/Verein
Städtisches Wassersportheim

Übernachtung/Hotel
Imchen Boardinghouse
Imchenallee 46
14089 Berlin    
Tel. +49 30 33936437

ÖPNV
Bus 139 + 236 Haltestelle Daumstr./ Rhenaniastr. 
Entfernung ca. 300m

 
 

Checkliste

Damit du  für deine Tour nichts vergisst. 


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Was ist die „Gelbe Welle“?

  • Die „Gelbe Welle“ ist ein Hinweisschild mit hohem Wiedererkennungswert, das im gesamten Bundesgebiet vertrieben wird.

  • Ein Zeichen, das in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Wasserschutzpolizei entwickelt wurde.

  • Das Zeichen der „Gelben Welle“ ersetzt nicht das amtliche „P“ und bedingt keine rechtliche Grundlage. Es kennzeichnet vielmehr unterschiedliche privatrechtliche Angebote der Unternehmen und Vereine.

  • Eine Ausnahme bilden kommunale Sportbootliegestellen, die mit dem amtlichen „P“ gekennzeichnet sind. Bei diesen ist die zusätzliche Kennzeichnung mit der „Gelben Welle“ von Vorteil.

  • Das Schild der „Gelbe Welle“ besteht aus verschiedenen Einzel-Modulen, die über zwei Schienen miteinander in Verbindung sind. Jedes Element ist kleiner als 1m2 und daher nicht genehmigungspflichtig.