Von Köpenick nach Schöneweide

Von Köpenick nach Schöneweide

Viele Bedingungen sind am Beginn der Tour im Frauentog nahezu ideal:

Bisher befand sich an dieser Stelle nur ein Café bzw. das Ausflugslokal „Mutter Lustig“. Durch die Anlegestelle ist der Ort nun auch Anlaufstelle für Wassertouristen. Die ganzjährig betriebene Wasserraststätte bildet einen attraktiven Zwischenstopp für Wasserwanderer, Wassersportler und Wassersportbegeisterte mit einer einzigartigen Infrastruktur wie WC-Nutzung, Müllentsorgung, Wasserauffüllung, Essen und Trinken und Internetzugang. Die „Gelbe Welle“ ist für den Standort ebenfalls beantragt.

Das Einzige was man hier eher nicht findet sind Parkplätze. Da man sich die Umrundung der Altstadt Köpenick jedoch unbedingt gönnen sollte, nimmt man entweder hier einen strategisch gut geplanten Einstieg in Kauf oder man wählt alternativ den Einstieg Generalshof und umrundet zuerst die Baumgarteninsel und die Altstadt mit seinen Sehenswürdigkeiten, wie das Schloss Köpenick, bevor man die Spree flussaufwärts paddelt.

Gleich nach kurzer Zeit könnte man die begeisterten Anhänger von Union Berlin hören, wären deren Spiele nicht eher in den Herbst und Wintermonaten, doch einige Tage decken sich bei den beiden Sportarten und dann zittert schon mal die Luft zwischen dem Stadion an der Alten Försterei und der Spree.
Im weiteren Verlauf der Tour sieht man eine Vielzahl neu erbauter Wohnungen in Wasserlage. Köpenick hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohnviertel entwickelt und der kleine Stadtteil Schöneweide „protzt“ nahezu mit einer Vielzahl von Attraktionen.

Der Standort der HTW-Berlin trägt Einiges dazu bei, aber auch der Volkspark Wuhlheide lässt den interessierten Besucher verwundert aufmerken. Hier findet man das grösste Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Europas das FEZ-Berlin und die drittgrößte Open-Air Arena Europas, die Parkbühne Wuhlheide für 17.000 Besucher. Dazu Berlins einzigen Modellpark und ein Kletterwald mit 7 Parcourstrecken für 7 bis 77-jährige, und nicht zuletzt die Schmalspur-Parkeisenbahn die im letzten Jahr 70.000 Besucher durch den Park befördert hat.

Direkt gegenüber im Köpenicker Kanusportclub kann man anlanden und nach Absprache eine Pause einlegen. Entweder führt der Weg dann in den Park oder nach Oberschöneweide, das Herzstück der Industriekultur im Osten.

Hier einige Infos zu Oberschöneweide:

Im Jahre 1897 wurde die 626 Einwohner zählende Gemeinde Oberschöneweide zum Hauptstadtort der von Emil Rathenau gegründeten “Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft” (AEG).

Es entstand in den 20er Jahren als Teil der „Berliner Elektropolis“ – Synonym für den Vormarsch der Elektrifizierung, die sowohl die Wirtschaft als auch das Alltagsleben grundlegend änderte. Unter der Leitung der AEG entwickelte sich auf der „schönen Weyde“ ab 1895 das „Chicago an der Spree“ – ein zukunftsweisendes Gründerzentrum und damit verbunden eine „Modellstadt der Industrie“. 

Der Aufstieg begann also vor gut 120 Jahren -1897 wurde die Kraftzentrale Oberspree in Betrieb genommen – das weltweit erste Drehstromkraftwerk. Mit der hier produzierten Energie wurde das zeitgleich gebaute Kabelwerk Oberspree (KWO) versorgt – der modernste Kabelhersteller Europas, der selbst die Londoner Untergrundbahn verkabelte. Innerhalb von wenigen Jahren entwickelte sich an der Spree der größte Stammsitz des expandierenden Konzerns – eine Industrielandschaft mit modernen, ockerfarbenen Backsteinfassaden und lichten Produktionshallen, erbaut von den bekanntesten Architekten der damaligen Zeit wie Franz Schwechten, Paul Tropp, Ernst Ziesel und Peter Behrens. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konzentrierten sich die führenden Betriebe der elektrotechnischen und elektronischen Industrie, wie das Kabelwerk Oberspree (KWO), das Transformatorenwerk Oberspree (TRO) und das Werk für Fernsehelektronik (WF) im Raum Oberschöneweide und knüpften damit an die frühere AEG-Tradition an.

Aber auch wenn man nicht aussteigen will, sondern das Areal erstmal per Boot erkundet, gibt es genug zu sehen.
Als Erstes passiert man den unter Denkmalschutz stehenden Peter-Behrens-Bau mit seinem 70m hohem Turm in der Ostendstraße 1, das markanteste Bauwerk der Schöneweider-Industriearchitektur. Man kann sich hier wirklich Appetit holen für die AEG-Tour des Industriesalons (siehe unter Sehenswürdigkeiten).

Weiter geht’s  zur Hochschule für Wirtschaft, mit der bestgelegensten Mensa der Stadt und wenn jetzt Gedanken an eine Pause hochkommen, lassen sie sich gleich in der Restaurant-Bar Sonnendeck mit hauseigenem Anleger umsetzen.

 Nach der Pause geht es flussaufwärts dann deutlich flotter zurück zum Ausgangspunkt.

 

Ein- und evtl. auch Ausstieg

Frauentog
In der Spree befindet sich ein für den Frauentog maßgescheideter 30 Meter langer Schwimmsteg gleich neben dem Ausflugslokal „Mutter Lustig“. Der integrierte Kanueinstieg für Wasserwanderer bildet ein besonderes Highlight.

52.444097
13.574869

Haltestelle: Schloßplatz Köpenick
Tramlinien: 27, 60, 61, 62, 63, 67, 68
Buslinien: 162, 164, 165, N62, N65, N67, N69, N90

Alternativ:

Generalshof
Die Einsetzstelle befindet sich in der Alten Spree in der Nähe der Brücke zur Altstadt Köpenick. Startet man hier umrundet man, sofern man möchte, erst einmal die Baumgarteninsel, passiert das schöne Gartenlokal Freiheit fünfzehn und paddelt dann stromaufwärts die Spree entlang.

52.451388
13.575022

Haltestelle: Bahnhofstr./Lindenstr.
Tramlinien: 27, 60, 61, 62, 63, 67, 68
Buslinien: 164, N67, N69, N90

Sehenswertes in der Umgebung

Strecke
13 km in eine Richtung

Dauer 
3-4 Stunden

Schwierigkeit
Bei schönem Wetter auch für Anfänger geeignet, Ausdauer muss man jedoch haben.

Übernachtung/Verein

Köpenicker Kanusportclub
Weiskopffstraße 15
12459 Berlin

Tel.: +49 30 5350103
www.kkc-berlin.de

GPS-Daten:
52.459969
13.541291

Übernachtung/Hotel
Pentahotel Köpenick

 

 
 

Checkliste

Damit du  für deine Tour nichts vergisst. 


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Was ist die “Gelbe Welle”?

  • Die „Gelbe Welle“ ist ein Hinweisschild mit hohem Wiedererkennungswert, das im gesamten Bundesgebiet vertrieben wird.

  • Ein Zeichen, das in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Wasserschutzpolizei entwickelt wurde.

  • Das Zeichen der „Gelben Welle“ ersetzt nicht das amtliche „P“ und bedingt keine rechtliche Grundlage. Es kennzeichnet vielmehr unterschiedliche privatrechtliche Angebote der Unternehmen und Vereine.

  • Eine Ausnahme bilden kommunale Sportbootliegestellen, die mit dem amtlichen „P“ gekennzeichnet sind. Bei diesen ist die zusätzliche Kennzeichnung mit der „Gelben Welle“ von Vorteil.

  • Das Schild der „Gelbe Welle“ besteht aus verschiedenen Einzel-Modulen, die über zwei Schienen miteinander in Verbindung sind. Jedes Element ist kleiner als 1m2 und daher nicht genehmigungspflichtig.